Wer „grün“ sagt, muss auch „bunt“ sagen

„Wochenende der Vielfalt” eröffnete die 1. Biennale der urbanen Landschaft

Jazzkonzert der Brassholes Marching Band am Sonntag. Alle Fotos auf dieser Seite, soweit nicht anders vermerkt: lala.ruhr/Ravi Sejk

„Klassische Musik kann rocken“:  Furios und mit Verve stimmte ein Sextett des Ensemble Ruhr mit Tschaikowsky die rund 120 Besucherinnen in die 1. Biennale der urbanen Landschaft ein, die vom 10. bis 24. September 2022 am Wissenschaftspark Gelsenkirchen stattfindet. Am ersten „Wochenende der Vielfalt“ fanden die über 50 Programmpunkte mit Workshops, Vorträge, Diskussionen, Mitmach-Aktionen und Exkursionen regen Zulauf.
 
Die Frage, "wie wir das Ruhrgebiet nicht nur als liebenswert erhalten, sondern auch als lebenswerte Region gestalten können“, stellte Peter Köddermann, Geschäftsführer Programm von Baukultur NRW, bei der Eröffnung..Der Gelsenkirchener Stadtbaurat Christoph Heidenreich, dass die Stadt Gelsenkirchen Gastgeberin für die Biennale sein darf: „Angesichts des Klimawandels müssen wir weg von den Silos. Das geht heute auch in der Stadtverwaltung nicht mehr.“. Nina Frense, Beigeordnete für Umwelt und Grüne Infrastruktur beim Regionalverbandes Ruhr, der dieses erste Wochenende der Vielfalt förderte, beschrieb die derzeitigen Herausforderungen der Region und erläuterte die Charta und Strategie "Grüne Infrastruktur" des Ruhrgebiets exemplarisch anhand der Haldenlandschaft: "Entstanden als Abfallprodukt des Bergbaus können die Halden jetzt Treiber der Energiewende werden, als Standorte für erneuerbare Energien und als Paradebeispiel, wie Erholung, Naturschutz, Windkraft und Photovoltaik an einem Ort zusammen funktionieren können. Dafür brauchen wir kreative Planer:innen und den Mut neue Wege zu gehen." 

Das  lässige Flair des Außenbereichs und der Arkade des Wissenschaftsparks und die bewusst offenen Formate schufen eine einladende Atmosphäre. Graswurzel-Initiativen, Planer:innen, Wissenschaftler:innen und Künstler:innen präsentierten eine Vielfalt an Engagement für die grüne Stadt der Zukunft. Der Austausch zwischen Vertreter:innen völlig unterschiedlicher Disziplinen und fachfremden Interessierten gestaltete sich entspannt und inspirierend zugleich. Hier wurde gemeinsam debattiert und diskutiert, gebaut und experimentiert. Es wurden Ideen ausgetauscht und nach Lösungen für Hindernisse in der Umsetzung gesucht. Über 50 Programmpunkte vom Solardach-Check bis zum Naturerlebnisraum für Kinder, vom Acker auf dem Parkhausdach bis zur Halden-Exkursion, vom Upcycling-Workshop bis zur Universitätsforschung zur  Energiewende in Deutschland lockten Interessierte und Motivierte aller Disziplinen an. Planer:innen und Landschaftsarchitekt:innen, Umweltbildner:innen und Verwaltungsmitarbeitende, Wissenschaftler:innen und Stadtmacher:innen, aber auch Gäste von nah und fern fanden den Weg zur Festival-Wiese mit Strandkorb aus Paletten und strohgefüllten Kissen. Sie alle einte der Wunsch, mehr zu erfahren darüber, wie wir unsere Städte so schnell wie möglich resilienter und klimaangepasster machen können. 

> Die 1. Biennale der urbanen Landschaft läuft noch bis zum 24. September 2022 im und am Wissenschaftspark Gelsenkirchen.

> Wer mag, kann einfach vorbeikommen: Eintritt frei. Anmeldung nicht erforderlich.

> Programm: www.lala.ruhr/biennale

 

 

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Über 50 Programmpunkte, darunter viele Mitmach-Workshops, lüden zur thematischen Auseinandersetzung mit der urbanen Landschaft ein.

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