Donnerstag, 13. August, bis Mittwoch, 23. Dezember 2020

Pixelprojekt_Ruhrgebiet - Neuaufnahmen 2019/2020

Fotografieausstellung

Foto: Julia Jaksch

Wegen Corona ist die Ausstellung im Wissenschaftspark derzeit nicht geöffnet. Wer dennoch einen Blick auf die Fotoserien werfen möchte: Wir empfehlen einen Fotobummel unter www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de.

Architektur, und was daraus wurde. Moden, so wie Menschen sie interpretierten. Veranstaltungen, Lebens- und Arbeitsorte, die das Ruhrgebiet prägten. Wieder schafft es das Kollektiv der freien Fotograf*innen im Ruhrgebiet mit neuen Fotoserien das regionale fotografische Gedächtnis Pixelprojekt_Ruhrgebiet gehörig aufzufrischen und um neue Eindrücke zu erweitern. 21 neue Fotografie-Serien wurden in einer digitalen Jurysitzung ausgewählt, damit sie nicht nur das Pixelprojekt-Portal im Internet bereichern, sondern auch ein Vierteljahr lang live vor Ort im Wissenschaftspark Gelsenkirchen ausgestellt werden können. Zur Eröffnung am 13. August 2020, um 18.30 Uhr, ist aus aktuellem Anlass eine Anmeldung unter peterliedtkenoSpam@pixelprojekt-ruhrgebiet.de  erforderlich. Die Ausstellung selbst kann in der 300 Meter langen Glasarkade des Wissenschaftsparks mit etwas Abstand ohne Anmeldung besichtigt werden: bei freiem Eintritt bis zum 23. Dezember 2020 montags bis freitags, von 7 bis 18 Uhr. Im Internet unter www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de macht das Projekt die über 500 Fotoserien von über 300 Fotografinnen und Fotografen sichtbar. Es ordnet die über 10.000 Einzelfotografien thematisch und chronologisch. Die neuen Serien werden zur Eröffnung freigeschaltet.

2003 wurde das Pixelprojekt_Ruhrgebiet als freies Projekt in den Händen der Bildautor*innen jenseits von Wissens- und Informationsmonopolisten gegründet. „Jenseits von kommerziellen Verwertungsinteressen, auch jenseits von Information oder Bildung geht es in dem Projekt um Erkenntnis durch Erkennen, und Handeln durch Emotionalisierung“, sagt Peter Liedtke, Initiator des Pixelprojekt_Ruhrgebiet.  

Mit den 21 neuen Fotoserien haben sich elf neue Bildautor*innen ihren Platz im regionalen fotografischen Gedächtnis erobert. Mit POTT-Á-PORTER hat Amina Falah die aktuelle Jugendmode in Szene entdeckt. Überraschungen sind auch die Serie längs der Fernwärmerohrleitungen „Das Rohrgebiet“ von Hendrik Lietmann, die Innenansichten aus dem Rathaus Kamp-Lintfort von Karl Banski und die „Tape Studies“, mit denen Stefanie Pluta den provisorisch-dauerhaften Einsatz von Klebeband im öffentlichen Raum dokumentiert. Aktuell ist die Reportage von Allan Schmidt „Ende Gelände – Besetzung des Kohlekraftwerks 4“.  An ältere Industriegeschichte erinnern die Aufnahmen von Andreas Hölz im Duisburger Hafen und von Jochen Eckel auf der Kokerei Zollverein. Neu dabei sind zudem Förderturm-Aufnahmen von Michael Schulz. Zwei Serien von Werner Freise zeigen die Nachkriegszeit in Essen, Bochum und Oberhausen. Aufnahmen von Edwin Rach erinnern an das tragische Geschehen bei der Loveparade vor zehn Jahren. Mit Peter Iwers hat ein neuer Fotograf im Pixelprojekt_Ruhrgebiet die städtebauliche Situation in Duisburg-Hochfeld vor der Stadterneuerung in den 1970er-Jahren festgehalten.

Neun Fotograf*innen sind bereits mit einer oder mehreren Serien im Pixelprojekt_Ruhrgebiet vertreten. Robert Freise hat die letzte deutsche Boxbude auf der Cranger Kirmes portraitiert. Benito Barajas setzt die Brautmeile Marxloh in Szene. Brigitte Kraemer hat die Bewohnerinnen eines Frauenhauses begleitet. Fatih Kurceren taucht in die multikulturelle Jugendszene ein. Historische Blicke in schwarz-weiß liefern das Portrait einer portugiesischen Migrantenfamilie aus den 1970er Jahren von Claudia Thoelen, eine  Serie aus dem Dortmunder Unionsviertel von Haiko Hebig und die Dokumentation eines Sonntagsausflugs auf der Ruhr aus den 1980er-Jahren von Bernd  Arnold. Kontrastreiche Doppelhaushälften hat Wolfgang Fröhling ins Visier genommen. Und Janosch Rauter hat seine Serie über den Abbruch der Hochheide-Siedlung in Duisburg um eiszeitlich anmutende Stillleben ergänzt. In der Ausstellung werden Ausschnitte aus allen Serien gezeigt, um die Qualität und Einzigartigkeit der sonst nur im Netz sichtbaren Bilder zu dokumentieren.

Die Ausstellung im Wissenschaftspark Gelsenkirchen, Munscheidstr. 14, ist von montags bis freitags, 8 bis 18 Uhr, zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Das Pixelprojekt_Ruhrgebiet wird unterstützt von der Brost Stiftung, dem Regionalverband Ruhr, dem Ruhr Museum, dem Wissenschaftspark Gelsenkirchen, der Sparkasse Gelsenkirchen, der Stadt Gelsenkirchen, dem Förderverein Pixelprojekt_Ruhrgebiet, dem werkbund und der Deutschen Gesellschaft für Photographie DGPh. Das Projekt wurde mit Mitteln des Kulturministeriums NRW aufgebaut.

> www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de

 

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(c) Allan Schmidt
(c) Hendrik Lietmann
(c) Amina Falah
(c) Jochen Eckel
(c) Bernd Arnold
(c) Michael Schulz
(c) Karl Banski
(c) Benito Barajas
(c) Werner Freise
(c) Werner Freise
(c) Wolfgang Fröhling
(c) Robert Freise
(c) Haiko Hebig
(c) Peter Iwers
(c) Andreas Hölz
(c) Fatih Kurceren
(c) Stefanie Pluta
(c) Brigitte Kraemer
(c) Edwin Rach
(c) Janosch Rauter
(c) Claudia Thoelen

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