Zwischen Dönerbude und Hightech: Wahrnehmung migrantischer Unternehmen in Deutschland

IAT-Studie diskutiert Forschungsstand zur Selbständigkeit von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte 

Migrantisches Unternehmer:innentum findet im öffentlichen Diskurs in Deutschland aktuell vor allem zwischen zwei polarisierenden Extremen statt, den „Dönerbuden“ auf der einen Seite und den „innovativen Hightech-Unternehmen“ auf der anderen. Was kann Wissenschaft beitragen zu einer differenzierten Wahrnehmung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beitrags von Migrant:innen? Wo kann Politik ansetzen, um Potenziale zielgenau zu heben? Antworten bietet ein aktuelles Diskussionspapier der Bertelsmann-Stiftung „Migrantisches Unternehmer:innentum in Deutschland. Vorschlag einer Differenzierung“, an dem das Institut Arbeit und Technik (IAT/Westfälische Hochschule) mitgewirkt hat.  

Die Co-Autorinnen vom IAT, Dr. Alexandra David und Dr. Judith Terstriep, schildern den aktuellen Forschungsstand zur Selbständigkeit von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und schlagen vor diesem Hintergrund ein differenziertes und aktualisiertes Bild des Phänomens vor. Es sollte klarer differenziert werden zwischen persönlichen Merkmalen und den Charakteristika des Unternehmens. Beim Blick auf die Person seien dann etwa Fragen des Zuwanderungsmotivs oder der Zughörigkeit zur ersten oder zweiten Generation relevant. Beim Blick auf das Unternehmen sollten Merkmale wie die Branchenzugehörigkeit aber auch die transnationale Ausrichtung des Geschäftsmodells Beachtung finden. 

Weiter empfehlen die Autor:innen, Gründungsförderung und Beratungsinstrumente zielgruppenspezifischer zuzuschneiden. Besonderes Potenzial sehen die Autor:innen in internationalen Studierenden an deutschen Hochschulen. Sie in Deutschland zu halten und ihnen den Weg zu erfolgreichem Unternehmer:innentum zu öffnen, sei alle Mühe wert. 

> Link zum Diskussion-Paper:  https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/innovationskraft-staerken/projektnachrichten/migrantische-unternehmerinnen-in-deutschland 

(Quelle: Pressemeldung des IAT vom 13.01.2022)

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