Zusammenarbeit zwischen Fushun und Gelsenkirchen wächst weiter

Chinesische Delegation zu Besuch: 2,3 Mio.-Stadt im Nordosten Chinas will von Gelsenkirchens Strukturentwicklung lernen

Foto: Gruppenfoto der Delegation und den Gastgebern aus Gelsenkirchen vor dem Haupteingang.
Bei schönem Wetter besuchten die chinesischen Vertreter aus Politik und Wirtschaft den Wissenschaftpark und wurden von OB Baranowski und der Wirtschaftsförderung Gelsenkirchen in Empfang genommen.

Die Zusammenarbeit zwischen den Städten Fushun und Gelsenkirchen vertieft sich weiter. Eine fünfköpfige Delegation aus Fushun unter Leitung von Wu Guang, Vize-Bürgermeister der 2,3 Millionen-Stadt im Nordosten Chinas, besuchte am Donnerstag voriger Woche die Stadt Gelsenkirchen. Oberbürgermeister Frank Baranowski, Stadtrat Joachim Hampe und Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaftsförderung Gelsenkirchen informierten die Gäste, die sich gezielt für Energietechnologien und Nachfolgenutzungen auf ehemaligen Industriegeländen interessierten. Seit 2010 betreibt die Stadt Fushun ein Repräsentanzbüro im Wissenschaftspark, das nun zum zweiten Mal eine hochrangige Delegationsreise aus Fushun in Gelsenkirchen begleitete.

„Wir teilen unser Wissen gerne“, sagte Baranowski in seiner Begrüßungsrede im Wissenschaftspark. Über 8000 Kilometer waren die Vertreter aus Politik und Wirtschaft nach Gelsenkirchen angereist. „Wir sind nach Gelsenkirchen gekommen, um von den Erfahrungen der Stadt zu lernen. Gelsenkirchen und Fushun sind Städte mit einer ähnlichen industriellen Geschichte“, erklärte Delegationsleiter Wu Guang. Besonders Gelsenkirchens Entwicklung von der „Stadt der tausend Feuer“ zur „Stadt der tausend Sonnen“ beeindruckte die fünf Gäste. Fushun, mit seinen 2,3 Millionen Einwohnern, wolle zukünftig auch auf erneuerbare Energien setzen, erklärten sie. Bei der Modernisierung des Energiesektors brauche China aber ausländische Technologien. Nicht zuletzt deshalb hatte Fushun im vergangenen Jahr das Repräsentanzbüro im Wissenschaftspark Gelsenkirchen eröffnet, das vor allem den wirtschaftlichen Austausch der beiden Städte fördern soll. So fiel die Wahl als Standort für das Repräsentanzbüro nicht zufällig auf den Wissenschaftspark. Dessen Umwandlung, von einem Gussstahlwerk in ein Technologiezentrum hob auch Stadtrat Joachim Hampe als lokales Beispiel für einen erfolgreichen strukturellen Wandel hervor. Hampe  präsentierte den Gästen aus Fernost auch die neueren Entwicklungen auf dem Grundstück der ehemaligen Zeche Consolidation rund um die dortigen Kultur- und Freizeitangebote und erläuterte wohnungswirtschaftliche Veränderungen auf dem Gelände des Schalker Vereins sowie am Hafen Graf Bismarck. Dabei riet er, bei derartigen Flächenentwicklungen die „Vergangenheit nicht zu verstecken, sondern in eine moderne Form zu bringen“.

Besonderes Interesse weckte die Arbeit der RAG Montan Immobilien GmbH. Jürgen Brüggemann, RAG Montan Immobilien GmbH, zeigte, wie ehemalige Zechenareale wieder in das städtische Leben integriert werden können. Er erklärte, dass sich die RAG nicht nur auf eine Nutzung der ehemaligen Bergbauflächen spezialisiert habe, sondern die Entwicklung der Grundstücke vielmehr den Bedürfnissen der Umgebung anpasse. So entstanden bereits Gewerbe- und Technologieparks, Kreativquartiere, Logistikparks und Industriegebiete oder die leerstehenden Flächen und Gebäude werden für die Stadt- und Quartiersentwicklung sowie für Tourismus und Freizeitgestaltung genutzt.

„Auch wir müssen überlegen, wie wir große Flächen umnutzen, wenn wir bis 2017 den Tagebau in Fushun eingestellt haben“, sagte Wu Guang, „Gelsenkirchen ist da für uns zukunftsweisend.“ Wu wurde begleitet von Huang Guosheng, Vizedirektor der Kommission für Entwicklung und Reformen. Wu Jianbo, Vizedirektor der Abteilung für Wirtschaftsentwicklung, Unternehmer Chen Maocheng, Vorstandsvorsitzender der Fushun Crane Manufacture Co., Ltd., und Xu Qiang, Vizedirektor des Büros für ausländische Handelsbeziehungen und wirtschaftliche Kooperationen. Nach den Präsentationen im Wissenschaftspark konnten die Gäste ihre Eindrücke von Gelsenkirchens struktureller Entwicklung bei einem Besuch des Nordsternparks, einer Besichtigung der Arena AufSchalke und bei einem Abendessen im Schloss Berge vertiefen. Andreas Piwek, Frank Lamfried und Hedwig Walfort, Wirtschaftsförderung Gelsenkirchen, informierten und betreuten die Delegationsmitglieder während ihres Aufenthalts in Gelsenkirchen.

Unternehmen, die in den Entwicklungen in Fushun Geschäftsfelder für sich sehen, können über das  Repräsentanzbüro der Stadt Fushun im Wissenschaftspark, Munscheidstr. 14, Kontakt aufnehmen. Gesucht werden unter anderem Kooperationen mit deutschen Technologieunternehmen aus den Bereichen Chemie, Energie, Kraftwerks- und Umwelttechnologie  Ansprechpartnerin ist Frau Yao, Leiterin des Repräsentanzbüros, unter Telefon 0209.14987-88.

(Pressemitteilung der Stadt Gelsenkirchen von 29. März 2011)

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