Wie finden Schüler*innen und Schüler in diesen Zeiten den passenden Beruf? Wenn Praktika und Schnuppertage Pandemie-bedingt wegfallen, ist die Berufsorientierung für Schüler*innen noch schwieriger, als sie es ohnehin schon ist. Da kommt die neue zdi-Handwerkstatt, für die derzeit in Gelsenkirchen die Vorbereitungen laufen, gerade zur rechten Zeit. Das vom Wissenschaftspark Gelsenkirchen koordinierte Projekt des zdi-Netzwerks Gelsenkirchen wird von mehreren Handwerksbetrieben, der Handwerkskammer Münster und dem Berufskolleg Technik und Gestaltung, Gelsenkirchen, tatkräftig unterstützt. In den Betrieben und im Wissenschaftspark werden gerade Mitmachstationen mit typischen Aufgaben aus dem Handwerk gebaut. Die ersten Stationen können bereits ab September unkompliziert für Veranstaltungen in den Schulen als Einzelsets oder zum Jahresende als ganzer Parcour ausgeliehen werden, so dass vor allem Neunt- und Zehntklässler*innen ihr Geschick in einzelnen Berufen auf dem Schulhof oder im Klassenzimmer ausprobieren können.
„Die Berufsaussichten im Handwerk sind hervorragend, aber wir brauchen vor allem qualifizierten Nachwuchs. Es ist nicht einfach, geeignete Bewerbungen für die betriebliche Ausbildung zu finden, deshalb sehen wir unser Engagement in diesem Projekt auch als ein Stück Zukunftssicherung für unseren Betrieb und unsere Branche insgesamt an“, sagt Pascal Garb, Inhaber des Gelsenkirchener Sanitär-Heizungs-Klima-Fachbetriebs Peter Garb. Sein Meister, Markus Rotterdam, und ein Auszubildender kümmern sich um den Aufbau einer typischen zdi-Handwerkstatt-Station: Der Doppelwandwaschtisch ist so konstruiert, dass er demnächst problemlos per Anhänger in die Schulen gerollt werden kann. „Hier Hier können die Schüler*innen dann mit Original-Werkzeug ausprobieren, was alles zu beachten ist, wenn man einen Siphon für die Abwasser- und ein Eckventil für die Frischwasserversorgung richtig montieren will“, erklärt Rotterdam. Neun solcher Mitmachstationen sind in Bearbeitung. Neben der Sanitär-Heizung-Klima-Station lässt sich ausprobieren wie Elektroniker*innen für elektrische Verbindungen herstellen, wie Gerüstbauer*innen für standsichere Aufbauten sorgen, was Metallbauer*innen für sichere Stahlgeländer können müssen oder wie angehende Maler & Lackierer*innen, Raumausstatter*innen, Innenausbauer*innen oder Maurer*innen mit Lasermessgeräten Aufmaße erstellen und Materialmengen berechnen. Geplant sind ebenfalls weitere Stationen, an denen CNC-Fräser*innen Werkstücke aus Holz- und Aluminium bearbeiten können, Zweiradmechatroniker*innen Montagearbeiten übernehmen oder Tischler*innen Werkstücke bearbeiten. Aus Gelsenkirchen beteiligen sich zudem die Firmen Elektro Gerhardt und das RHZ Handwerkszentrum aktiv an dem Projekt, aus Essen engagiert sich die Gerüstbaufirma Norbert Buiting GmbH. Für das didaktische Begleitmaterial und die Anleitungen zu den Stationen, die später vor Ort in den Schulen auch von Auszubildenden der Firmen betreut werden, sorgt das Berufskolleg Technik und Gestaltung BTG aus Gelsenkirchen. „Wir freuen uns sehr, dass wir engagierte Handwerksbetriebe gefunden haben, die sich trotz der aktuellen Situation im Handwerk die Zeit nehmen können, um Schüler*innen in Gelsenkirchen und Umgebung zu informieren“, sagt Dr. Thorsten Balgar vom Wissenschaftspark, der das Projekt für das zdi-Netzwerk koordiniert.
> Die Stationen können einzeln oder für Projekttage auch komplett von Schulen oder Schulklassen gebucht werden.
> Das Projekt wird mit Mitteln aus dem europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Das Angebot ist für die Schulen kostenlos .
> Interessenten werden gebeten, unter Telefon 0209.167-1011 oder balgar, einen Termin zu vereinbaren. @wipage.de
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