Solarer Städtebau als Fortschrittsmotor für Gelsenkirchen

Der „Solare Städtebau in Gelsenkirchen“ ist nun offiziell ein qualifiziertes Projekt der KlimaExpo.NRW. Mit dabei: der Wissenschaftspark Gelsenkirchen.

 

Ausgangspunkt des "Solaren Städtebaus" - und der KlimaExpo.NRW-Bustour zur offiziellen Auszeichnung: der Wissenschaftspark Gelsenkirchen.

Das KlimaExpo-Projekt "Solarer Städtebau in Gelsenkirchen" umfasst sechs Einzelmaßnahmen, die den Strukturwandel in Gelsenkirchen in den letzten 20 Jahren mit geprägt haben. Ausgangspunkt dieser Entwicklung - sowie der Bustour zu ihrer Auszeichnung: der Wissenschaftspark Gelsenkirchen.

Für die Übergabe der Auszeichnung trat der Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen, Frank Baranowski, den symbolischen Fußabdruck vom Stempelkissen auf das Papier und nahm die Auszeichnungsurkunde entgegen. „Der klimagerechte Städtebau ist ein Erfolgsmodell für Gelsenkirchen. Viele Akteure in der Stadt haben das früh erkannt und mit attraktiven Projekten umgesetzt, die die Stadtentwicklung positiv prägen“, sagte Baranowski.

Unter dem Motto Fortschrittsmotor Klimaschutz ist die KlimaExpo.NRW, mit Sitz im Wissenschaftspark Gelsenkirchen, auf der Suche nach Vorzeigeprojekten im ganzen Bundesland und mit Projekt Nr. 14 (von 1000 bis 2020) in der Solarstadt Gelsenkirchen fündig geworden.

Bereits in den 1990er Jahren hatte sich die Stadt Gelsenkirchen als eine der ersten Städte in Deutschland dem solaren Bauen verschrieben. Insbesondere die im Rahmen der Programme „50 Solarsiedlungen in NRW“ und „100 Klimaschutzsiedlungen in NRW“ umgesetzten Projekte haben die Stadtentwicklung geprägt und das Bewusstsein in der Bevölkerung für Klimaschutz und saubere Energien geschärft. Dabei wurden wichtige soziale Problemlagen wie fehlender attraktiver Wohnraum für junge Familien oder steigende Energiekosten für einkommensschwache Haushalte adressiert und die Bewohnerinnen und Bewohner eingebunden. So wurde zum Beispiel in Gelsenkirchen-Schaffrath ein Projekt zum gemeinsamen Nutzen von Elektrofahrzeugen etabliert und in Gelsenkirchen Bismarck wurde ein Förderverein für solare Energie und Lebensqualität gegründet. Durch die Sanierungsprojekte verbesserte sich die Wohn- und Wohnumfeldqualität, welche sich auch auf die Vermietbarkeit und das soziale Klima in den Quartieren auswirkte. So dass auch die beteiligten Wohnungsunternehmen davon profitierten. Auch in den neuen Projekten hält die Stadt die energetische Qualität des Bauens hoch: Wer im neuen Stadtquartier Graf Bismarck bauen möchte, muss die aktuellen gesetzlichen Limits für den Energiebedarf der Häuser um 30 Prozent unterbieten. Dieses vermeintliche Vermarktungshemmnis entpuppt sich nun als Vorteil: Die privaten Häuslebauer nehmen das anspruchsvolle Energiekonzept positiv auf und bauen teilweise mit noch höheren energetischen Standards.

„Die Gelsenkirchener Projekte zum solaren Städtebau sind ein Paradebeispiel für den Fortschrittsmotor Klimaschutz, den die KlimaExpo.NRW in den kommenden acht Jahren sichtbar macht. Sie zeigen, dass sich Klimaschutz auszahlt – nicht zuletzt durch geringere Energiekosten und mehr Lebensqualität“, sagt Wolfgang Jung, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW.

Startschuss für den solaren Städtebau in Gelsenkirchen war der Wissenschaftspark mit seinem 1996 fertig gestellten Solarkraftwerk – seiner Zeit die weltweit größte auf einem Dach installierte Anlage. 2001 entstand die erste Solarsiedlung des Ruhrgebiets in Gelsenkirchen Bismarck. 2003 wurde im Rahmen einer Bestandssanierung die Solarsiedlung Lindenhof fertiggestellt. 2008 folgte die Solarsiedlung im Stadtteil Schaffrath als „größte Solarwohnsiedlung Deutschlands“. 2012 wurde im Stadtteil Ückendorf die erste Klimaschutzsiedlung des Landes NRW bezugsfertig. Die Bebauung im Stadtquartier Graf Bismarck hat 2013 begonnen.

Weitere Infos: www.klimaexpo-nrw.de

 

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Oberbürgermeister Frank Baranowski übernahm den symbolischen Fußabdruck für den Schritt Nr. 14 von "1.000 Schritten für den Klimaschutz" in NRW.
Die Akteure des "Solaren Städtebaus" freuten sich über die Urkunde. Fotos: Sabine von der Beck

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