Potential von Frauen mit Migrationshintergrund in der Berufswelt

Fachtagung des Projekts Emilia zeigt Möglichkeiten zur besseren beruflichen Integration auf

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Viele Migrantinnen arbeiten im Ruhrgebiet unterhalb ihrer Qualifikationen, weil ihre Sprachkenntnisse nicht ausreichen, oder ihre akademischen Abschlüsse nicht anerkannt werden. Aber Unternehmen können auf die Ressourcen dieser Frauen wegen des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels auf die vielfältigen und interkulturellen Erfahrungen nicht verzichten.

Ende Oktober trafen sich Interessierte aus der Industrie und dem Dienstleistungsbereich wie auch Frauen mit Migrationshintergrund zur  Fachtagung „Beruflich weiterkommen – Gute Arbeit finden“ im Wissenschaftspark Gelsenkirchen.  Der Veranstalter, das Gender-Referat  im Evangelischen Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid  stellte dabei das Projekt „EMILIA“ vor. Dieses läuft nun schon fast drei Jahre und berät und qualifiziert gemeinsam mit verschiedenen Kooperations- und Projektpartnerinnen Frauen, die beruflich weiterkommen wollen.

Rüdiger Höckers, Superintendant im Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid, eröffnete die Fachtagung. Am Rednerpult standen außerdem Martina Rudowitz, Bürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen und Gabi Schäfer von der Gleichstellungsstelle der Stadt Gelsenkirchen. Dabei  wurde immer wieder die Dringlichkeit betont, auf die Frauen mit Migrationshintergrund zuzugehen, ihre Erwartungen und Handlungsmöglichkeiten für einen beruflichen Einstieg zu berücksichtigen und sie ausreichend in Netzwerke einzubinden. Dieses wird nicht nur bei „EMILIA“ seit 2012 erprobt: Sefel Öncel, Ansprechpartner für Migrationsfragen der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, Düsseldorf, berichtete über konkrete Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik für qualifizierte Berufseinstiege für Migranten. Auch Prof. Dr. Ingrid Jungwirth, Professorin für Diversität und Inklusion an der Fakultät für Gesellschaft und Ökonomie der Hochschule Rhein-Waal, Kleve,  sprach über die Zuwander-Frauen und ihrer Ausbildung. Frauen migrieren anders als Männer. Frauen finden weniger Beachtung bei der öffentlichen Debatte über die Potentiale von Migration. Das erfordert neue Instrumente und Herangehensweisen in Unternehmen. So müssen vorhandene und schon erworbene Ausbildungen und akademische Titel anerkannt werden. Damit  Formalitäten schneller abgewickelt werden können, soll eine zentrale Anlaufstelle die Migranten ermutigen, sich mit den Strukturen des deutschen Arbeitsmarktes vertraut zu machen. Darüber berichtete Michael Gwosdz, der das Projekt „zentrale Anlaufastelle Anerkennung“, Diakonie Hamburg, leitet.

Weitere Infos:

<link>info@emilia-projekt.de, oder <link http: www.emilia-projekt.de>www.emilia-projekt.de


Emilia wird aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union und aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.

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