Elektroautos sind besonders klimaschonend, wenn sie Strom aus erneuerbaren Energien verwenden. Seit heute weist auch eine neue Elektrotankstelle vor Europas erstem großen Solardach am Wissenschaftspark Gelsenkirchen auf diesen Zusammenhang hin. Zwei Elektroautos können hier zeitgleich und sechsmal schneller als an einer "normalen" Steckdose beladen werden.
„Die Zukunftsvision von Elektroautos, die intelligent in Stromnetze eingebunden werden, haben wir hier erstmals vor fünf Jahren, auf dem Energiespeicherkongress mit dem leider kürzlich verstorbenen Eurosolar-Präsidenten Hermann Scheer, diskutiert. Gern stellen wir nun unsere besten Parkplätze dafür bereit, denn wir wissen, dass jetzt die Infrastruktur für diese Zukunftstechnologie sichtbar wachsen muss," erklärt Dr. Heinz-Peter Schmitz-Borchert, Geschäftsführer des Wissenschaftsparks.
Die Ladestation vor dem Wissenschaftspark passt gut zu den Aktivitäten im Haus. So managt beispielsweise die EnergieAgentur.NRW vom Wissenschaftspark aus das landesweite Netzwerk „Kraftstoffe und Antriebe der Zukunft“, in dem auch viele Unternehmen aus dem Bereich Elektromobilität engagiert sind.
„Getankt wird an den Ladesäulen der ELE – und somit auch an der Ladesäule am Wissenschaftspark – regenerativer Strom aus Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen, die sich in unserem Versorgungsgebiet befinden,“ erklärt Benno Möller von der ELE. „Das stellen wir über ein Durchleitungsmodell sicher. Betrachtet man jedoch den physikalischen Stromfluss, so liefert bei Sonnenschein die Photovoltaikanlage des Wissenschaftsparks einen großen Teil des Ladestroms.“
Elektrofahrzeuge machen nicht nur weniger Lärm beim Fahren, sondern - betankt mit dem heimischen Ökostrom - senken sie auch die CO2-Emissionen drastisch. "Für viele innerstädtische Fahrten sind Elektrofahrzeuge mit ihren Reichweiten von 100 bis 150 Kilometer bereits heute eine gute - und angesichts steigender Benzinpreise - auch eine zunehmend wirtschaftliche Lösung", sagt Benno Möller. Ein Elektroauto hat die ELE selbst im Einsatz, ein weiteres dürfen Mitarbeiter des städtischen Verkehrsreferats für die Baustellenaufsicht im Rahmen eines Sponsoringprojekts erproben. Bei dem aktuellen Strompreis liegen die Kosten für Elektrofahrzeuge derzeit bei rund vier Euro pro 100 km.
Die Solartankstelle vor dem Wissenschaftspark ist die fünfte Säule in der Stadt. Die THS, die selbst zwei Elektrofahrzeuge im Einsatz hat, betreibt eine Säule im Nordsternpark, außerdem kann beim ADAC an der Daimlerstraße, am Rathaus in Buer und der ELE-Hauptverwaltung im Zentrum Ökostrom getankt werden. Wie Armin Hardes, Klimaschutz-und Solarbeauftragter der Stadt Gelsenkirchen, heute mitteilte, werden weitere Neuinstallationen geprüft.
Das Tanken an der Stromtankstelle ist denkbar einfach. Die Ladesäule erkennt das Fahrzeug und bucht den entnommenen Strom mit der nächsten Stromrechnung ab. Wer keine entsprechende Kommunikationsbox in seinem Fahrzeug hat, kann sich via Internet freischalten lassen. Der Strom wird an den Säulen mit einer Leistung von bis zu 22 Kilowatt in die Batterie getankt. Je nach Fahrzeugtyp können so Ladung für 100 Kilometer schon während einer Besprechung angelegt werden. Für Sicherheit in und um die Säule sorgen automatische Steckerverriegelungen, Leitungs- und Fehlerstromschutzvorrichtungen. "Man kann also sein Auto während des Ladevorgangs unbesorgt hier stehen lassen und seinen Erledigungen im Wissenschaftspark nachkommen", sagt Benno Möller und weist darauf hin, dass dank der ausgereiften Akku-Technik der Ladevorgang jederzeit ohne den gefürchteten "Memory-Effekt" für die Batterie abgebrochen werden kann.
Informationen aus erster Hand zur Elektromobilität gibt es am Sonntag, 20. März, von 11 bis 16 Uhr, im Wissenschaftspark. Auf der Immobilienmesse <link internal-link>GE|WOHNT|GUT, werden Stadt Gelsenkirchen und ELE ihre Elektrofahrzeuge ausstellen. (Wissenschaftspark-Presseinfo vom 9. März 2011)
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