Seit 20 Jahren erfreut sich der Wohnprojektetag NRW im Wissenschaftspark Gelsenkirchen großer Beliebtheit. Zwei Männer der ersten Stunde, Horst Hücking, Wohnbund-Beratung NRW GmbH, und Kay Noell vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung NRW eröffneten die diesjährige Tagung unter dem Motto „Blick zurück nach vorn“.
„Diese Kontinuität als Plattform für Wohnprojekte ist schon etwas ganz Besonderes“, sagte Kay Noell vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung NRW. Der Wohnprojektetag NRW habe als einzigartige Plattform auch über die Landesgrenzen hinaus zahlreiche Impulse, Projekte, Ideen und Netzwerke rund um experimentelle Wohnformen hervorgebracht.
Noell erinnerte sich noch gut an seinen Vortrag auf dem ersten Wohnprojektetag 2003. „Damals habe ich – gerade zwei Monate Referent für experimentelle Wohnformen – die Anwesenden mit Erkenntnissen über die Förderlandschaft in NRW gequält, in der Wohnprojekte eigentlich damals noch gar nicht vorkamen.“ Erst einige Jahre später, nachdem sich die Hoffnung auf Genossenschaften durch Privatisierung von Bestandswohnungen als nicht tragfähig erwiesen hatte, gab es Fördermittel für den Neubau von experimentellen Wohnformen. Mittlerweile, so stelle Noell fest, sind Gesellschaft, Nachbarschaften, Kommunen, Gesetzgeber, aufgeschlossen, fördern und präsentieren neue Wohnprojekte mit großem Stolz.
Während sich der Vormittag mit einer Podiumsdiskussion um den „Blick zurück“ drehte, ging es nachmittags um Zukunftsperspektiven von Wohnprojekten, die – wie Horst Hücking betonte – mehr als "nur" gemeinschaftliches Wohnen leisten können. Referenten aus Köln, München, Brandenburg und Soest zeigten auf wie soziale Themen, die Einbindung von Menschen mit Behinderungen, die Vernetzung von Nachbarschaften und der ländliche Raum von neuen Wohnformen profitieren können.
Als „Geburtstagsgeschenk“ des Ministeriums gab es zum 20. Wohnprojektetag NRW eine Ausstellung des ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung. Die Ergebnisse einer im Auftrag des Ministerums erstellten Studie wurden erstmals präsentiert. Das Format „Wohnprojektetag NRW“ selbst ist – bis auf den Einsatz von Technik - über die Jahre im Wesentlichen gleich geblieben. Neben Impulsvorträgen zu neuen Themen präsentieren sich Projekte und Sponsoren in der Arkade. Diesmal gab es zur Feier des Tages nach dem offiziellen Teil noch ein gemütliches Get-Together in der Arkade. Das Team um Wissenschaftspark-Veranstaltungsplaner Willy Winkelmann, der auch schon von Anfang an dabei war, freute sich über einen Extra-Applaus der Teilnehmer*innen und die Aussage von Horst Hücking: „Wir kommen sicherlich noch viele Jahre wieder“. Veranstalter des Wohnprojektetags NRW sind die WohnBund‐Beratung NRW GmbH und die Stiftung trias.
Weitere Informationen: www.wohnprojektetag.nrw
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