Home-Office, Kurzarbeit, Online-Aktivitäten zur Überbrückung der Pandemie

Wirtschaftsförderung ließ Gelsenkirchener Unternehmen befragen - Hohe Rücklaufquote

Die Corona-Pandemie stellt auch die Unternehmen in Gelsenkirchen vor große Herausforderungen. Um ihre Arbeit besser an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen und auf die konkreten Bedürfnisse der Unternehmen zu reagieren, hat die Wirtschaftsförderung der Stadt Gelsenkirchen eine Unternehmensbefragung gestartet. Die Befragung wurde im Zeitraum von Ende November 2020 bis zum 8. Januar 2021 durchgeführt. 190 Rückmeldungen sind von 670 befragten Unternehmen eingegangen. Mit einer Rücklaufquote von somit mehr als 28 Prozent ist die Resonanz ungewöhnlich hoch. Die Stichprobe umfasste Groß-, Mittel- und Kleinbetriebe. Mit Blick auf die Auswirkungen der Pandemielage in den Zentren lag ein Fokus auch auf Einzelhandels- und Gastronomiebetrieben.

Bei fast 60 Prozent der antwortenden Unternehmen hat sich die Ertragslage durch die Pandemie verschlechtert. Ebenso viele Unternehmerinnen und Unternehmer gaben an, dass diese Entwicklung auf einen Rückgang der Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen zurückzuführen ist. Knapp 50 Prozent mussten daher Kurzarbeit einführen, 40 Prozent haben Investitionsprojekte verschoben und ebenso viele Homeoffice eingeführt.

Knapp ein Drittel der antwortenden Unternehmen hat Arbeitsplätze ins Homeoffice verlagert. 87 Prozent geben jedoch an, Arbeitsplätze nicht dauerhaft verlagern zu wollen. Für Gelsenkirchen zeichnet sich ab, dass sich die Nachfrage auf dem Büroflächenmarkt daher nicht wesentlich verändern wird.

Die Mehrheit der antwortenden Unternehmen hat in der Pandemie auf Video- und/oder auf Telefonkonferenzen zurückgegriffen. 64 Prozent hielten diesbezüglich den Breitbandzugang für ausreichend. 24 Prozent bzw. 27 Prozent der Unternehmen sehen jedoch für sich einen höheren Investitionsbedarf in Software bzw. Hardware, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden. Nur die Hälfte der Unternehmen war technisch und infrastrukturell für die Verlagerung der Arbeitsplätze ins Homeoffice gut vorbereitet. Hier ist ein deutlicher Handlungsbedarf in den Unternehmen gegeben.

Bei 40 Prozent der antwortenden Unternehmen hat sich die Einstellung zu Digitalisierungsprozessen aufgrund der Herausforderungen der Pandemie verändert. Viele denken verstärkt über Online-Aktivitäten nach.

Die Befragung zeigt deutlich, dass der Bedarf an spezialisierten Beratungsleistungen steigt und diese Beratungsangebote auch von der Wirtschaftsförderung der Stadt bereitgestellt werden müssen. Die Palette reicht von der Finanzierungs- und Förderberatung bis hin zur Unterstützung bei Digitalisierungsprozessen.

In Bezug auf Einzelhandel und Gastronomie stehen die Einführung und Optimierung von Online-Konzepten im Fokus. Für beide ist darüber hinausgehend die Reduzierung von Sondernutzungsgebühren eine relevante Unterstützungsmaßnahme. Breite Unterstützung findet sich für die von der Stadt angestoßene Einführung eines Gutscheinsystems, das Kaufkraft in Gelsenkirchen binden soll. Die im letzten Sommer standörtlichen Stützungsmaßnahmen mit der Ausweisung von zusätzlichen Sondernutzungsbereichen und die Einrichtung der Pop-up- und Kultur-Biergärten werden auch für die Zukunft gewünscht.

„Die Ergebnisse der Umfrage helfen uns dabei, die Arbeit der städtischen Wirtschaftsförderung an die veränderten Bedürfnisse der Unternehmen anzupassen. Sie ermutigen uns, unseren bisherigen Mix aus konkreten Hilfen für die Innenstädte und einer Anpassung der Beratungsaktivitäten weiter auszubauen“, erklärte Wirtschaftsdezernent Dr. Christopher Schmitt.

Die Unternehmensbefragung wurde von der MODULDREI Standortstrategie GmbH aus Dortmund durchgeführt.

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