Europäisches Kunstprojekt CONTAINER001 mit der Ausstellung Ruhrgebiet in Blue

20 Jahre Wissenschaftspark: Der belgische Fotokünstler Jonny Vekemans zeigt brilliante Cyanographien im goldenen Schiffscontainer und leiht Besuchern eine Camera Obscura für ein eigenes Kunstwerk.

Foto: Container vor dem Nordeingang für das Kunstprojekt von Jonny Vekemans.
Im goldenen Container befindet sich der Ausstellungsraum mit den blauen Bildern - und die Dunkelkammer. Jonny Vekemans freut sich über Besuch, täglich von 11 bis 19 Uhr ist geöffnet.

Anlässlich 20 Jahre Wissenschaftspark kommt der belgische Künstler und ehemalige Bergarbeiter Jonny Vekemans in den Wissenschaftspark Gelsenkirchen. Zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern möchte Vekemans vom 19. bis zum 31. August Impressionen aus dem Ruhrgebiet  mit der Lochkamera einfangen. Anlaufstelle ist ein goldener Schiffscontainer am Nordufer des Sees im Wissenschaftsparks, der auch Dunkelkammer und Ausstellungsraum für das europaweite Kunstprojekt  ist.

 

Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, täglich von 11 bis 19 Uhr am Container vorbeizukommen und mitzumachen. Sie können die Ausstellung „Ruhrgebiet in Blue“ betrachten und selbst mit einer simplen Variante der Camera Obscura ihre Bilder vom Wissenschaftspark und vom Ruhrgebiet aufnehmen. Der Eintritt ist frei, der Camera-Verleih kostenlos und eine Anmeldung für Einzelpersonen ist nicht erforderlich.
 

Mit einer Lochbildkamera und einem speziellen Edeldruckverfahren, der Cyanographie, die 1842 von dem britischen Wissenschaftler Sir John Herschel erfunden wurde, erzeugt Jonny Vekemans einzigartige Panoramafotos. Die Cyanographie ist eines der ersten Verfahren zur Herstellung von stabilen fotografischen Bildern. Dieses fotografische Edeldruckverfahren erzeugt eine typische blaue Farbgebung, welche die Fotografien zu einmaligen Kunstwerken macht.

 

Vekemanns startete mit der Dokumentation des Bergbau-Erbes in seinem Heimatland Belgien und verknüpft nun die Industriekulturen in Europa miteinander. 2014 arbeitete er mit seinem mobilen CONTAINER001 nach Sokolov in Tschechien, Oelsnitz und Crimmitschau  im Erzgebirge in Deutschland, Bydgoszcz in Polen, Eisenerz in Österreich und Genk in Belgien. In direkter Zusammenarbeit mit der Bevölkerung  entstand so eine Sammlung mit hunderten von Bildern, mit der die Menschen vor Ort ihre Industriekultur „mit anderen Augen“ betrachten. Nach ihrer Fertigstellung werden auch einige der Fotos aus Ückendorf und dem Ruhrgebiet die Präsentation erweitern und so zu Zeugen des industriellen und kulturellen Erbes der Region.

 

Jonny Vekemans: „Wer mit der Lochbildkamera fotografiert, bekommt ein anderes Bewusstsein für die Umgebung, die Orte und die Industriekultur, in der er oder sie lebt und arbeitet. Man kann mit dieser Kamera ein Bild machen  - und das ist ein Originalkunstwerk. Zuerst denkt man über das Motiv nach und dann beginnt man, seine Umgebung genauer zu betrachten. Das Objekt steht so in einem starken Kontrast zu einer Welt, die mit Smartphones und Selfies überflutet ist, und uns blind macht für die Wirklichkeit.“

 

Produzent Paul Boutsen von COALFACE, einer internationalen Plattform für Sozial- und Dokumentarfotografie, sieht das Ruhrgebiet als einen faszinierenden Raum mit urbaner Innovation und einem Wandel, der manchen Orten auch noch in vollem Gange ist: „Die größte Qualität dieser Region ist möglicherweise, dass Anpassung und Transformation als kontinuierlicher Prozess gesehen und sowohl international reflektiert als auch erfolgreich praktiziert werden. Das Ruhrgebiet erfindet sich dank einer mutigen Auseinandersetzung mit dem industriellen Erbe nicht nur neu, sondern ist auch ein internationales Vorbild für erfolgreichen Strukturwandel. Deswegen ist das Ruhrgebiet für Besucher von außerhalb ein Erlebnis.“

 

Zusätzliche Fotografie-Workshops

für Fotografie-Interessierte mit Voranmeldung

 

Für besonders interessierte Bürgerinnen und Bürger werden vier dreistündige Workshops mit Jonny Vekemans angeboten. Dabei erfährt man  mehr über die Hintergründe der fotografischen Verfahren.

 

Die Workshops finden statt am:

Freitag, 21. August, 17 bis 20 Uhr;

Sonntag, 23. August, 10 bis 13 Uhr;

Dienstag, 25. August, 18 bis 21 Uhr;

Donnerstag, 27. August, 18 bis 21 Uhr.

 

Auch die  Workshops sind kostenlos. Teilnehmer werden – ebenso wie Schulklassen oder größere Gruppen – jedoch gebeten, sich beim Wissenschaftspark, bei Frau Görmen unter Telefon 0209.167-1012, goermennoSpam@wipage.de anzumelden.

 

 

COALFACE / HET VERFOLG

CONTAINER001 wurde vom belgischen Medien- und Fotografielabel COALFACE, einer Initiative von HET VERFOLG, dem Projektzentrum der Bergbauregionen, ins Leben gerufen. COALFACE verbindet, untersucht und konfrontiert Bergbau-und Industrieregionen weltweit.                                                                                                                

Weitere Informationen: www.coalface.be / www.container001.com

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