Alte Mobiltelefone gesucht: für den Klimaschutz oder junge Flüchtlinge

 Spenden können im Wissenschaftspark an der Information abgegeben werden

Foto: Dr. Heinz-Peter Schmitz-Borchert und Wolfgang Jung spenden alte Handys für einen guten Zweck.
An der Information im Wissenschaftspark Gelsenkirchen werden alte Mobiltelefone angenommen und sinnvollen Verwendungen zugeführt.

Mehr als 100 Millionen ungenutzte Handys liegen in deutschen Haushalten. Und nach Weihnachten werden es wieder mehr. Jetzt können alte Mobiltelefone sinnvoll im Wissenschaftspark an der Information abgegeben werden: entweder für ein von der KlimaExpo.NRW ausgezeichnetes Recyclingprojekt oder – soweit es sich um funktionsfähige Smartphones handelt – an Flüchtlinge in Gelsenkirchen, denen die Geräte dank Sprach-Apps beim Erlernen der deutschen Sprache helfen.

Ende September hatte die KlimaExpo.NRW mit Sitz im Wissenschaftspark Gelsenkirchen die Initiative „Mobile-Box – die Recycling-Box für dein Handy“ zum Vorreiterprojekt Nr. 86 für Klimaschutz in NRW erklärt. Die Initiative war 2012 von zwei Kölner Studenten unter anderem in Zusammenarbeit mit dem BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland ins Leben gerufen worden. Sie sammelt alte Mobiltelefone und sorgt für ein zertifiziertes datenschutzkonformes und umweltschonendes Recycling. „Jedes einzelne Gerät enthält wertvolle Rohstoffe, die heutzutage problemlos recycelt werden können. So müssen die Rohstoffe nicht mehr unter umweltschädigenden Bedingungen abgebaut werden“, erklärt Wolfgang Jung, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW.

 

Aus aktuellem Anlass haben sich die Verantwortlichen im Wissenschaftspark jedoch eine Besonderheit ausgedacht: Funktionsfähige Smartphones sollen nicht dem Recycling-Prozess zugeführt werden, sondern werden über die Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen an Flüchtlinge weitergegeben, bevorzugt werden dabei unbegleitete minderjährige Jugendliche. Smartphones können den Flüchtlingen nämlich das Eingewöhnen in die neue Lebenssituation erheblich erleichtern. Dazu zählt nicht nur der einfache Kontakt in die Heimat. Übersetzungs- oder Welcome-Apps, die speziell für Flüchtlinge konzipiert wurden, helfen beispielsweise dabei den deutschen Behördendschungel zu bewältigen oder ganz banal etwas einzukaufen. „Auf diese Art erweisen wir mit der Sammelaktion nicht nur der Umwelt einen guten Dienst, sondern leisten auch noch auf sozialer Ebene einen wichtigen Beitrag“, freut sich Dr. Heinz-Peter Schmitz-Borchert, Geschäftsführer im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. Die Smartphone-Spenderinnen und -spender werden auch darum gebeten, soweit noch vorhanden das passende Equipment gleich mitabzugeben – egal ob Ladegerät, Verpackung oder Beschreibung.

Die Information am Wissenschaftspark, Munscheidstr. 14, Gelsenkirchen, nimmt die Spenden während der normalen Öffnungszeiten montags bis freitags von 6 bis 19 Uhr und samstags von 7.30 bis 17 Uhr entgegen. Am 24. und 31.12. ist ab 14 Uhr und vom 25. bis 27.12. ganztägig geschlossen.

> Telefon 0209.167-1111.

< zurück

Newsletter abonnieren