Dienstag, 18. Dezember, bis Samstag, 06. April 2019

SCHICHT IM SCHACHT – LEBEN OHNE KOHLE

Die Ausstellung "Schicht im Schacht - Leben ohne Kohle" richtet einen gegenwärtigen Blick auf die Region und ihre Hinterlassenschaften.

2018 wird mit der Schließung des Bergwerks Prosper-Haniel in Bottrop das Ende des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet begangen. Der Steinkohlenbergbau als einer der wichtigsten Arbeitgeber und Motor des wirtschaftlichen Aufschwungs hat das Ruhrgebiet bis heute geprägt. Inzwischen ist die Industriekultur zum Alleinstellungsmerkmal der Region geworden und der Doppelbock der Zeche Zollverein auch zum Wahrzeichen eines nach vorne gerichteten Ruhrgebiets.

Doch in jedem Ende liegt ein neuer Anfang.Die Ausstellung "Schicht im Schacht - Leben ohne Kohle" richtet einen gegenwärtigen Blick auf die Region und ihre Hinterlassenschaften. Gezeigt werden die Arbeiten aus einem mehrjährigen Projekt der Folkwang Universität der Künste sowie aus einer fotografischen Langzeitarbeit.

Im Rahmen des mehrjährigen Projekts, unterstützt von der  RAG Aktiengesellschaft, entstanden durch Studierende der Folkwang Universität der Künste unter der Leitung von Prof. Gisela Bullacher außergewöhnliche Fotoarbeiten zum Erbe des Steinkohlenbergbaus. Die Bilder erschienen erstmals im Zuge der Buchreihe „Unter Uns“ im C.H.Beck Verlag. Sie zeigen Spuren und Artefakte aus dem Kontext des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens rund um den Bergbau.

Drei Absolvent*innen der Folkwang UdK zeigen eine fotografische Bestandsaufnahme der lebendigen Bergbauvergangenheit aus unterschiedlichen Perspektiven: Sarah Blümel fotografierte den Alltag der ehemaligen Bergarbeitersiedlungen in der Jetztzeit. Vladimir Wegener inszenierte Bergehalden im Prozess der Rekultivierung. Natalie Richter nahm Objekte im Spannungsfeld zwischen Arbeit und Kunst in den Blick. Die Fotograf*innen beschäftigen sich in einer künstlerischen Auseinandersetzung mit den Resten des Bergbaus und den Spuren, die dieser hinterlassen hat. Die Gegenstände und Artefakte werden als Teil des Brauchtums und der Verbindung zwischen Mensch, Arbeit und Region thematisiert. Der Blick auf die vom Menschen über industrielle Epochen hinweg veränderte Landschaft stellt die Frage nach dem Verhältnis zwischen Natur und Kultur. Die Siedlungen erinnern daran, wie Arbeit und Lebensart nah und eng beieinander lagen. In der fotografischen Auseinandersetzung geht es vorrangig um die Verbindung zwischen Arbeit, Kultur und Leben.

Die Ausstellung wird ergänzt durch Arbeiten des Fotografen Thomas Pflaum aus dem durch die VG Bild-Kunst geförderten Langzeitprojekt „Leben ohne Kohle“ (1993-2018). Darin geht der Fotograf der Frage nach: Wie geht es weiter nach der Schließung der letzten Zeche, wenn die Transformation einer ganzen Region vollzogen sein muss? Und: Reichen alte Zechen als aufgehübschte Orte, die sich vor allem an Touristen und die Freizeitgesellschaft adressieren, für ein „Leben ohne Kohle“?

Die Ausstellung ist vom 18. Dezember 2018 bis zum 6. April 2019 im Wissenschaftspark Gelsenkirchen zu sehen. Der Eintritt ist frei.

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Hinweis: Die als Dateien unten angefügten Pressefotos sind urheberrechtlicht geschützt. Bitte beachten Sie die Informationen in der dazugehörigen Pressemeldung.

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