Mit dem Krieg in der Ukraine stehen Themen der Energieversorgung einmal mehr auf der Agenda. Die EE ENERGY ENGINEERS GmbH (EE) verfügt über 25 Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet: Als eine der Trägergesellschaften der EnergieAgentur.NRW hat die EE im Auftrag des Landes NRW die Themen Klimaschutz, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien erfolgreich vorangetrieben. Die EnergieAgentur.NRW wurde Ende 2021 geschlossen. Die EE hat sich neu aufgestellt, wechselte die Räume und die Möbel, bleibt aber weiterhin im Wissenschaftspark. Wir sprachen mit Dr. Andreas Ziolek, Geschäftsführer der EE, über das erste Quartal in veränderter Konstellation und über die aktuellen Herausforderungen.
Der Abschied von der EnergieAgentur.NRW wirkte - von außen betrachtet - nach so langer Zeit wie eine Zäsur. Wie war der Start in den neuen Räumen? Was hat sich noch mit dem 1. Januar für die Firma verändert, was ist geblieben?
Dr. Ziolek: "Der Abschied von dem Projekt „EnergieAgentur.NRW“ wirkte nicht nur von außen als Zäsur für das Unternehmen, sondern es ist sicher eine. Eine Zäsur, die Herausforderung und Chance zugleich war und eine grundlegende Neuausrichtung des Unternehmens erforderte. Diese Neuausrichtung war und ist eine Aufgabe, die wir bislang gut gemeistert haben. Unser Geschäftsmodell erweist sich als tragfähig, unser Know-how ist aktuell gefragter denn je. Neben der Tatsache, dass wir uns neu im Markt aufstellen mussten, ist die neue Unternehmensstruktur mit neuem Führungsteam und neuem Führungsstil die größte Veränderung im Unternehmen. Zudem haben wir den Standort Gelsenkirchen zu unserem attraktiven Heimathafen gemacht und uns das Thema „Kollaboratives Arbeiten“ auf die Fahnen geschrieben. Ein solcher Change-Prozess ist allerdings nicht in einem Jahr abgeschlossen, so dass die Veränderungen in der EE auch in naher Zukunft weitergehen werden. Wir sind derzeit dabei, unsere IT-Struktur auf neue Beine zu stellen und unsere Marktzugänge weiter auszubauen. Bei letzterem können wir uns auch auf die Unterstützung unseres Mutterkonzern, die TÜV NORD GROUP, und unserer Schwestergesellschaften verlassen. Mich persönlich beeindruckt das starke Commitment der Mitarbeitenden, die diesen Change-Prozess aktiv mittragen und mitgestalten. Unsere Mannschaft geht diesen – nicht immer geraden – Weg mit. Wir können dementsprechend auf vorhandenes Know-how und Engagement bauen. Für uns ist das Jahr 2022 also erfolgreich gestartet."
Sie sprechen von weitreichenden Veränderungen. Wo liegen nun die Schwerpunkte in ihrer Arbeit?
Dr. Ziolek: "Mit der neuen Struktur haben wir eine klare inhaltliche Neuorientierung und Themenfokussierung verknüpft. Die EE steht mit dem Dreiklang „Zukunft.Nachhaltig.Gestalten“ für umfassende „Nachhaltigkeits“-Lösungen, vom Konzept bis zum kontinuierlichem Erfolgsmonitoring. Unsere fachlichen Schwerpunkte sind nach wie vor die erneuerbaren Energien, die Energie- und Ressourceneffizienz sowie die innovative Energienutzung in allen Anwendungsbereichen. In acht Competence Centern entwickeln wir unsere Produkte und unser Know-how: Energieinfrastrukturen, Energiewirtschaft, Erneuerbare Energien, Fachberatung Industrie & Gewerbe, Gebäude, Kreislaufwirtschaft, Mobilität und Wasserstoff. Zu letztgenanntem Thema wurde mit dem HydroHub zudem eine neue Organisationseinheit der EE geschaffen, die unser bereits erfolgreiches Wasserstoffgeschäft stärken und weiter ausbauen soll.
Derzeit arbeiten wir an vielen unterschiedlichen Projekten. So erstellen wir beispielweise für die Stadtwerke Düsseldorf Energieeinsparkonzepte zur energetischen Sanierung von unterschiedlichen kommunalen Nicht-Wohngebäuden. Die Messe Essen begleiten wir auf dem Weg zur Klimaneutralität und Energieautarkie und für die Gelsenwasser AG führen wir eine Machbarkeitsstudie zur Realisierung eines Energieparks zur großtechnischen Erzeugung von grünem Wasserstoff aus Windenergie und Photovoltaik im Ruhrgebiet durch. Für das Forschungszentrum Jülich erbringen wir Planungsleistungen für Freiflächen PV-Anlagen und im Projekt „HyStarter“ beraten wir 15 deutsche Kommunen beim Aufbau einer lokalen Wasserstoffwirtschaft im Rahmen des Programms HyLand „Wasserstoffregionen in Deutschland“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Auch in der Automobilindustrie sind wir unterwegs: Für den weltweit agierenden Automobilzulieferer WKW Erbslöh Automotive erarbeiten wir Konzepte zur CO2-Minderung in der Lieferkette. Darüber hinaus bearbeiten wir derzeit mehrere Aufträge zur Unterstützung der Energie- und Klimaschutzziele des Landes Nordrhein-Westfalen. Wir sind stolz darauf, dass die Liste zufriedener Kunden und erfolgreicher Projekte kontinuierlich wächst. "
Der Krieg in der Ukraine hat die deutsche Abhängigkeit von fossilen Energien vom Grundsatz- zum Akutproblem gemacht. Was muss jetzt aus Ihrer Sicht passieren und wo kann die EE ENERGY ENGINEERS sich aktiv einbringen?
Dr. Ziolek: "Die aktuellen Ereignisse zeigen, dass es mit der Energiewende schneller gehen muss. Deutschland muss massiv in Wind- und Solarenergie investieren, bürokratische Hemmnisse beseitigen sowie Flächen und Genehmigungen schnell bereitstellen. Der Umbau des Energiesystems zur Bewältigung der künftigen Anforderungen muss zügig voran gehen; die Wasserstoffwirtschaft wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Deutschland wird aber künftig im hohen Maße importabhängig bleiben. Der Aufbau robuster, in jeder Hinsicht nachhaltiger und diversifizierter Energiepartnerschaften und die technische Umsetzung dieser Importwege ist DIE zentrale Aufgabe der kommenden Jahre, vielleicht auch Jahrzehnte. Als EE stehen wir mit unserem Know-how und unseren Dienstleistungen für diesen Wandel. Unsere Mission heißt Zukunft: Nicht umsonst habe ich vorhin bereits unseren Slogan genannt: "Mit uns die ZUKUNFT.NACHHALTIG.GESTALTEN." "
Vielen Dank für das Gespräch.
> Das Gespräch führten wir im April 2022.
> Weitere Informatonen: www.ee-energy-engineers.de
< zurück