Unnötige Unsicherheit in der Pflege

Roland Weigel von KCR koordiniert die Ruhrgebietskonferenz Pflege. Seine aktuelle Umfrage zeigt: Gesundheitsämter sollten sich unbedingt besser abstimmen

Foto: Roland Weigel.
Roland Weigel, Koordinator der Ruhrgebietskonferenz Pflege und Geschäftsführer der Konkret Consult Ruhr GmbH. Foto: Arne Pöhnert

Mit Hochdruck arbeitet derzeit Roland Weigel, Geschäftsführer der im Wissenschaftspark Gelsenkirchen ansässigen Konkret Consult Ruhr GmbH, an der Corona-Schadensbegrenzung in der Pflege. Als Koordinator der Ruhrgebietskonferenz Pflege, einer Initiative von 40 öffentlichen und privaten Pflegeunternehmen mit insgesamt mehr als 15.000 Mitarbeitenden, hat der Experten mit einer Blitzumfrage unter den Gesellschaftern aufgezeigt, wie unterschiedliche Entscheidungen der Gesundheitsämter die Branche in der Corona-Krise unnötig verunsichern. Nach Erscheinen der kritischen Analyse auf der Titelseite der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung hofft er jetzt auf schnelle Abstimmung zwischen den städtischen Gesundheitsämtern.

"Im Moment haben wir in den Pflegeheimen eine Art Ruhe vor dem Sturm. Die Corona-Fallzahlen in der Pflege sind noch niedrig, Angehörige dürfen nicht kommen und die Krankenstände sind eher niedrig. Große Sorgen macht uns, dass unklar ist, wie und wann die einzelnen Gesundheitsämter in den Städten die Mitarbeitenden in der Pflege in Quarantäne setzen", berichtet Roland Weigel. So würden in einer Stadt Mitarbeiter, deren Lebenspartner schon unter Quarantäne sind, vorsichtshalber aus dem Dienst genommen. In anderen Städten werde erstmal nur getestet oder auch nach der Devise verfahren: So lange beim Pflegemitarbeitenden selbst keine Symptome auftreten, passiert nichts. Entsprechend unterschiedlich ist die Ausgabe von Bescheinigungen, die wichtig für eine Kostenerstattung sind.

"Bei diesem Wirrwarr ist es schwer, schnelle Hilfestellungen zu geben, weil Prognosen oder Planungen, die Mitarbeiterbedarfe oder auch wirtschaftliche Bedarfe kalkulierbar machen, jetzt für jedes Gesundheitsamt einzeln erstellt werden müssen," sagt Weigel. Jetzt hoffen die KCR-Experten, dass das Problem zumindest erkannt ist und nach der großen Resonanz auf die Berichterstattung schnell eine gemeinsame Linie für alle Gesundheitsämter gefunden werden kann. Und schon steht bei Roland Weigel und seinem Kollegen Thomas Risse ein anderes wichtiges Thema auf der Agenda: Die Suche nach Mobilisierungsmöglichkeiten für zusätzliches Pflegepersonal. Bericht folgt.

> Umfrageergebnisse: https://ruhrgebietskonferenz-pflege.de/ohne-einheitliche-quarantaene-regeln-droht-pflegeanbietern-der-kollaps/

>www.kcr-net.de

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