Innovationsbiographien sind ein am Institut Arbeit und Technik (IAT / Westfälische Hochschule) mit Sitz im Wissenschaftspark entwickelter Forschungsansatz, mit dem die Wissensdynamik in Innovationsprozessen aus räumlicher und sektoraler Perspektive empirisch erfasst werden kann. Den Entstehungshintergrund dieser Methode, die konkrete Vorgehensweise im Forschungsprozess und empirische Ergebnisse schildert ein neues Buch aus dem IAT. Das Institut startet damit zugleich seine neue Publikationsreihe im Nomos-Verlag „Innovation, Raum und Kultur“.
Die Idee, Innovationsbiographien zu entwickeln, entstand vor über zehn Jahren und geht auf Prof. Dr. Ernst Helmstädter, Gastprofessor am IAT, zurück. Der Forschungsansatz erweitert das Methodenspektrum der bisherigen Innovationsforschung und ergänzt sie um eine dynamische Perspektive. Auf diese Weise wird dem prozesshaften und vernetzten Charakter von Innovationen Rechnung getragen. Innovationsbiographien erfassen Innovationsprozesse von den Anfängen bis zur Umsetzung methodisch durch Interviews mit den jeweiligen zentralen Personen und daran anknüpfende Netzwerkanalysen. Diese „Rekonstruktion des Innovationsgeschehens“ ermöglicht es, Meilensteine, Hemmnisse und Treiber sowie spezifische Innovationsprobleme zu erkennen, und sie liefert Erkenntnisse über die Entstehung und die Diffusion von Innovationen.
Mit Beiträgen von:Dr. Antje Blöcker, Anna Butzin, Prof. Dr. Phil Cooke, Prof. Dr. Ben Dankbaar, Prof. Dr. Ernst Helmstädter, PD, Dr. Robert Kaiser, PD Dr. Dieter Rehfeld, Prof. Dr. Franz Tödtling, Associate Prof. Dr. Michaela Trippl, Dr. Geert Vissers und Brigitta Widmaier.
Die Publikationsreihe „Innovation, Raum und Kultur“ will neuen Forschungsfragen und Methoden in der Innovationsforschung ein Forum geben. Die Begriffe Innovation, Raum und Kultur stehen dabei für einen interdisziplinären Forschungszusammenhang, der sich auf neue Pfade in der Innovationsforschung bezieht. Diese ist dabei, sich aus dem lange Zeit verengten technisch ökonomischen Analysekontext zu lösen. Das Zusammenspiel unterschiedlicher räumlicher Ebenen in der Wissensteilung, die damit eng verbundenen kulturellen Kontexte, der keineswegs klare Zusammenhang zwischen Kreativität und Innovation, die Diskussionen um Soziale Innovationen, Open Innovation, oder das kreative Potenzial von Crowdsourcing und sozialen Bewegungen sind Themen, die Veränderungen im Innovationsgeschehen aus unterschiedlichen Perspektiven erfassen. Die Reihe „Innovation, Raum und Kultur“ will sich keineswegs auf den Innovationsprozess, dessen Wandlungen und kontextuale Einbettung beschränken, sondern etwa auch offen sein für die Frage, welche Bedeutung ein kontinuierlich zunehmender Innovationsdruck für die gesellschaftliche Entwicklung hat.
(Quelle: IAT-Pressemeldeung vom 29. Januar 2013)
Für weitere Fragen stehen zur Verfügung: Anna Butzin, Durchwahl: 0209/1707-241, E-Mail: <link>butzin@iat.eu; PD Dr. Dieter Rehfeld, durchwahl: 0209/1707-268, E-Mail: <link>rehfeld@iat.eu
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