KI-unterstützte Sturzsensoren im Pflegealltag

Neues IAT-Projekt untersucht Nutzen für Betroffene und Personal

Kann künstliche Intelligenz (KI) – etwa durch die intelligente Auswertung von Daten von Sturzsensoren – helfen, den Pflegealltag zu erleichtern und die Arbeit zu entlasten? Das Institut Arbeit und Technik (IAT/Westfälische Hochschule Gelsenkirchen) im Wissenschaftspark Gelsenkirchen geht dieser Frage im Rahmen eines Forschungsprojektes nach.

Am IAT untersucht ein interdisziplinäres Konsortium aus Sozialwissenschaften, Pflegewissenschaften, Gesundheitsökonomie und Medizininformatik in Zusammenarbeit mit Praxiseinrichtungen der ambulanten und stationären Langzeitpflege, ob und wie KI-Anwendungen zur Be- oder Entlastung von Pflegearbeit beitragen können. Zum Kickoff des Projektes traf sich das Konsortium jetzt online. Das Projekt ETAP (Evaluation von teilautomatisierten Pflegeprozessen in der Langzeitpflege) wird vom Bundesministerium für Gesundheit über den Zeitraum von drei Jahren gefördert. 

Im Projekt werden die Einführung von Sturzrisiko-Sensoren und zugehöriger Dokumentation unter Beteiligung von Pflege(fach)kräften in der ambulanten und stationären Langzeitpflege untersucht. Ziel ist es, den Umgang der Pflegekräfte mit diesen KI-Anwendungen im Pflegealltag zu erproben, um Effekte auf ihre Arbeitssituation zu messen und den Nutzen zu erheben. Die eingesetzte Technologie wird anhand der Untersuchungsergebnisse und in enger Abstimmung mit den Erfordernissen der Praxispartner und unter Berücksichtigung der ethischen und sozialen Implikationen weiterentwickelt und angepasst.  

Der IAT-Forschungsschwerpunkt „Gesundheitswirtschaft & Lebensqualität“ ist verantwortlich für die Koordination des Projektes und die ELSI-Begleitforschung. Der IAT-Forschungsschwerpunkt „Arbeit und Wandel“ ist verantwortlich für die Analyse der Be- und Entlastungseffekte im Rahmen der Einführung des KI-Services, die Entwicklung von Handlungsempfehlungen sowie den Transfer der Ergebnisse in Wissenschaft und Praxis. 

Am Projekt beteiligt sind neben dem IAT die Universität Bremen (IPP und CSL), die Unternehmen Future App Solutions Care und DHC Digital HealthCare-Systems und die Praxiseinrichtungen AWO Karlsruhe und Stift Tilbeck.

Quelle: IAT-Presseinformation vom 22.02.2022

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