Im Wissenschaftspark Gelsenkirchen ist – mit Fördermitteln der Europäischen Union – ein neues Projekt gestartet. „Bits4Teens“ hat ein klares Ziel: „IT-Nachwuchs für die Emscher-Lippe-Region“ zu finden. Der Weg zum Ziel jedoch ist durchaus noch offen. Denn über welche Unterrichtsmodule, Betriebsbesichtigungen oder Veranstaltungen es am besten gelingen kann, Jugendliche für IT-Berufe in der Region zu begeistern, das wollen Nicole Elsenheimer und Dr. Thorsten Balgar von der Wissenschaftspark Projekte gGmbH im Rahmen ihres Projekts „Bits4Teens“ passgenau zusammen mit IT-Unternehmen in der Emscher-Lippe-Region herausfinden. Beim Kick-Off Anfang Juni im Wissenschaftspark brachten rund 30 Lehrkräfte und Vertreter*innen von Unternehmen eigene Ideen und Vorschläge ein, führten rege Diskussion - und waren sich auch nicht immer einig. Am Ende entscheidet aber ohnehin der Praxistest. Denn verschiedene ausgewählte außerschulische Angebote für Schüler*innen der Sekundarstufen I und II sollen in den kommenden zwei Jahren entwickelt, erprobt und verglichen werden.
Inhaltlich sollten die Angebote, so ein Teilnehmer „mehr als Programmierung“ und einen Übergang vom Lehrbuch-Wissen zu „echten“ Inhalten bieten. Von der Funktionsweise des Internets, über App-Entwicklung, Künstliche Intelligenz und Data Science in Fertigungsprozessen, IT-Sicherheit und IT-Netzwerke, dreidimensionale Planung und Druck reichte das in den Workshops vorgeschlagene Themenspektrum. Die Verbindung zu Berufen, Ausbildungsberufen und die Einbindung der Berufsberatung der Arbeitsagentur und laufender Projekte wie zum Beispiel das IHK-Projekt „Partnerschaft Schule-Beruf“ waren den Teilnehmern ebenso wichtig.
Auch soll das Projekt herausfinden, welche Kursgrößen und Altersklassen besonders geeignet sind. Vorschläge reichen von „maximal 10“ bis zur Klassenstärke von 25-30 Schülerinnen und Schülern. Als geeignet angesehen wurden Altersklassen „ab dem Grundschulalter“ und Angebotszeiten von ein bis drei kompakten Projekttagen bis zu halbjährlichen Kursen – an verschiedenen außerschulischen Lernorten.
Kontrovers diskutiert wurde die Frage, ob IT-Angebote „nur für Mädchen“ sinnvoll sind oder nicht. Während die einen es als extrem wichtig ansehen, dass Mädchen von Anfang an lernen, sich durchzusetzen, sind andere der Meinung, dass ein geschützter Raum oder auch weibliche Kursleitungen für die Förderung zu Beginn („Mädchen haben Interesse, sie wissen es nur nicht“) unabdingbar seien. „Wir werden nun mit den Ergebnissen aus dem Workshop passende Angebote entwickeln und in der Praxis testen. Sicherlich werden wir auch einen IT-Mädchenkurs anbieten. Am Ende werden wir wissen, was gut funktioniert“, sagt Nicole Elsenheimer.
Das Projekt ist im April 2024 gestartet und hat eine Laufzeit von 2 Jahren. Es wird gefördert im Rahmen des EFRE/JTF-Programms NRW 2021-2027 mit Mitteln der Europäischen Union und des Wirtschaftsminiseriums NRW. Interessierte Schulen und IT-Unternehmen können sich melden bei Nicole Elsenheimer.
> Weitere Informationen: https://www.zdi-gelsenkirchen.de/fuer-unternehmen/bits4teens
Quelle: Presseinformation Wissenschaftspark Projekte gGmbH vom 7.6.2024.
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