IBA meets IBA

20 Jahre Wissenschaftspark: Internationale Bauausstellungen im Kurzportrait

„Was ist eine IBA?“ Mit dieser Frage beginnt die Ausstellung „IBA meets IBA: Internationale Bauausstellungen im Kurzportrait“, die das M:AI Museum für Architektur und Ingenieurskunst NRW e.V. anlässlich von 20 Jahren Wissenschaftspark zusammengestellt hat. Auf acht Tafeln zeigt die Ausstellung vom 20. August bis zum 26 September 2015  in der Arkade, wie Internationale Bauausstellungen seit mehr als 100 Jahren Einfluss auf die Stadtentwicklung genommen haben.

 

Neben der Internationalen Bauausstellung Emscherpark, für die der Wissenschaftspark Gelsenkirchen „in fast jeder Hinsicht das Pilotprojekt“ war, wie Karl Ganser, Geschäftsführer der IBA Emscherpark, einmal sagte, werden elf weitere Internationale Bauausstellungen in Kurzportraits vorgestellt, jede davon „steht für Erneuerung und einen großen Schritt voraus“, stellt Peter Köddermann, Projektleiter beim M:AI NRW fest. Die Tafeln in der Glasarkade des Wissenschaftsparks geben so einen sehr  komprimierten Überblick über die Baukultur in Deutschland und den Nachbarländern.

Die erste Bauausstellung, die Mathildenhöhe Darmstadt, präsentierte 1901 in der Umbruchsituation der Industriealisierung und Massenfertigung ganzheitliche Lebensentwürfe unter Einbeziehung der Kunst in den gesellschaftlichen Alltag. 1927 setzte die Weissenhofsiedlung Stuttgart unter Leitung von Mies van der Rohe Massstäbe für mustergültige Wohnprogramme und die Baukunst der Moderne. Nach dem 2. Weltkrieg antwortete der Westen 1957 zunächst mit der Interbau Berlin und dem neuen Hansaviertel, einem Mix aus Hoch- und Flachbauten inmitten von Parklandschaften, auf die monumentale, nach sowjetischen Vorbildern weiterentwickelte Architektur in der DDR. Eine Generation später, 1987 setzte die IBA Berlin einen bewussten Kontrast zur Interbau: die Erneuerung von Altbaubeständen und das Einfügen von Neubauten in den Bestand - also die Reparatur der Stadt - war ihr zentrales Anliegen. Die IBA Emscherpark widmete sich von 1989 bis 1999 erstmalig über eine Dekade dem Umbau einer alten Industrieregion, und versuchte, die Chancen für den ökologischen und ökonomischen Wandel mit über 100 Projekten in 17 Städten  aufzuzeigen. Dabei erweiterte die IBA Emscherpark das Thema Wohnen und Stadt. Der Emscher Landschaftspark, die Umwidmung von ehemaligen Industriegebäuden und Industriebrachen und die Etablierung neuer Wohnprogramme sowie Gewerbe- und Dienstleistungsflächen, gelten inzwischen europaweit als vorbildlich im Umgang mit alten Industriegeländen.

Auch drei nachfolgende Internationale Bauausstellungen aus Deutschland sind zu sehen:
Bei der IBA Fürst-Pückler-Land 2010 standen neue Landschaften in der Nachfolge des Braunkohleabbaus im Mittelpunkt. Die 
IBA Stadtumbau Sachsen-Anhalt thematisierte als Bürgerprojekt den demografischen Wandel mit einhergehender Schrumpfung von Städten und die IBA Hamburg 2013 thematisierte mit über 60 Projekten den Neubau von Stadt im Kontext der Globalisierung. Zudem werden vier Internationale Bauausstellungen vorgestellt, deren Endtermine in der Zukunft liegen: die drei Grenzen überschreitende IBA Basel 2020, die erste niederländische IBA Parkstad Limburg 2020, die Wissensstadt IBA Heidelberg 2022 und die nach radikalen Neuerungen suchende IBA Thüringen 2023. 

Die Ausstellung ist vom 20. August bis zum 26. September 2015, im Wissenschaftpark Gelsenkirchen,  Munscheidstr. 14,  montags bis freitags von 6 bis 19 Uhr und samstags von 7.30  bis 17 Uhr zu sehen.

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