Staus, Baustellen, Zugausfälle, Termine bei Behörden oder Ärzten, pflegebedürftige Kinder oder Angehörige: Für Pendler mit langen Arbeitswegen können schon kleinere Alltagsprobleme zu enormen Belastungen werden. Und auch für Arbeitgeber ergeben sich Probleme, wenn Mitarbeiter häufig ausfallen. Jetzt können Pendler im mittleren Ruhrgebiet gemeinsam mit ihren Arbeitgebern eine innovative Arbeitsumgebung ausprobieren. Das Forschungsinstitut für Innovative Arbeitsgestaltung und Prävention (FIAP) e.V. Gelsenkirchen wird ab Mitte 2018 mit zwei Co-Working-Spaces im Wissenschaftspark Gelsenkirchen und im Designhaus Marl modernste Technologien – von der Virtual Reality (VR)-Brille bis zur Video-Konferenz testen – und sucht noch freiwillige Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
„CoWin“ heißt das Modellprojekt, das beim NRW Wirtschaftsministerium im Rahmen des Programms „Umbau 21 – Smart Region: Initiative zur Digitalisierung der Emscher-Lippe- Region“ Anfang 2018 gestartet ist. Es wird auch von den Wirtschaftsförderungen der Städte Gelsenkirchen und Marl unterstützt. Im Rahmen des Projektes wird die Entwicklung neuer Arbeitsplatz-Modelle für Berufspendler erforscht. Voraussichtlich bis Ende 2020 können Pendlerinnen und Pendler gemeinsam mit ihren Arbeitgebern ausprobieren, welche Modellvarianten und Technologien für sie sinnvoll sind. Wie müssen wohnortnahe Arbeitsplätze eingerichtet und ausgestattet sein, damit produktiv gearbeitet werden kann? Können wir in Zukunft auch in einer virtuellen Realität mit unseren Kollegen zusammenarbeiten? Welche zusätzlichen Dienstleistungen können eingebunden werden,
z.B. zur Betreuung von Kindern oder Angehörigen? „Neben diesen sehr offenkundigen Fragen wollen wir auch herausfinden, welche zusätzlichen Dienstleistungsangebote sich mit einem solchen Pendler-Co-Working-Space verbinden lassen.“, sagt FIAP-Institutsleiter Dr. Rüdiger Klatt. Workshops zum Umgang mit digitalen Medien oder zur Work-Life-Balance wären weitere Angebote, die sich rund um den Co-Working-Space entwickeln können. „Wir stellen gerne Büroraum und begleitende Service-Pakete zur Verfügung, zumal sich viele interessante Querverbindungen zu anderen Themen unserer Häuser wie Ressourcen-Effizienz oder digitale Geschäftsmodelle und Start- Ups ergeben“, begrüßen Nadja Kothe, Inhaberin des Designhauses Marl, und Wolfgang Jung, Geschäftsführer des Wissenschaftsparks Gelsenkirchen, das Projekt. Im Wissenschaftspark wird derzeit eine Pavillonebene mit rund 300 Quadratmetern startklar gemacht, das Designhaus Marl ist schon in Betrieb. Für das Projekt werden noch Pendlerinnen und Pendler mit weiten Arbeitswegen (z.B. nach Dortmund, Essen oder Duisburg) gesucht, die bereit sind, neue Arbeitsmodelle auszuprobieren. Projektteilnehmer können Arbeitsplätze und Infrastruktur über einen Zeitraum von bis zu 27 Monaten kostenfrei
im Rahmen des wissenschaftlichen Modellprojektes testen. Auch Unternehmen, deren Beschäftigte in Marl oder Gelsenkirchen wohnen, können sich um eine Teilnahme am Modellprojekt bewerben. Interessierte Pendler und Unternehmen wenden sich an: FIAP e.V., Munscheidstraße 14, 45886 Gelsenkirchen, Telefon 0209 40244285 oder per E-Mail d.hawig @fiap-ev.de.
> Derzeit führt das FIAP im Vorfeld des Projektes eine Onlineumfrage zu den Vor- und Nachteilen von Coworking durch. Interessierte können sich unter folgendem Link an der Befragung beteiligen:
https://coworking-nrw.de/befragung/
[FIAP-Pressemeldung vom 26.01.2018]
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