Auf kurzen Wegen zu zirkulären Geschäftsmodellen

Projektauftakt Circular Performer Emscher-Lippe: Umsetzungsprojekte in Schlüsselbranchen und virtuelles Institut für Kreislaufwirtschaft geplant – EU-Förderungen in Aussicht

60 Teilnehmerinnen aus Unternehmen, Hochschulen und Organisationen wollen ihre Erfahrungen für mehr Kreislaufwirtschaft zusammenbringen. Fotos: Jan Przybilla

Die Zielvorgaben aus Brüssel sind klar: Bis 2050 soll Europa sauberer und wettbewerbsfähiger werden, und der „Green Deal“ setzt in hohem Maß auf Kreislaufwirtschaft. Damit aus Denkmodellen für neue Produkte, die wenig Ressourcen verbrauchen oder hohe Recyclingquoten aufweisen, schnell konkrete Geschäftsmodelle werden, ist in der Emscher-Lippe-Region Anfang September (4.9.) das Projekt Circular Performer Emscher-Lippe offiziell gestartet. In fünf Fachgruppen sollen in den nächsten drei Jahren konkrete Projekte entwickelt werden. Die Themen sind auf die Fokusbranchen der Region zugeschnitten – u.a. Metalle, Kunststoffe und Baustoffe sowie auf die Querschnittsthemen Bioökonomie und Digitaler Produktpass. Zum Kick-Off-Meeting im Wissenschaftspark Gelsenkirchen kamen 60 Teilnehmer*innen aus Unternehmen, Hochschulen, Wirtschaftsförderungen und Kammern.

„In der Region Emscher-Lippe haben wir kurze Wege, auf denen Stoffkreisläufe modellhaft geschlossen werden können. Das können wir für neue Projekte zum europäischen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft nutzen“, erklärte Dr. Babette Nieder, Geschäftsführerin der WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH. Die WIN Emscher Lippe und der Wissenschaftspark Gelsenkirchen koordinieren das Circular Performer Projektkonsortium: Die Handwerkskammer Münster und die Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen stellen die Verbindung in die Wirtschaft her. Die Hochschule Ruhr West, das Prosperkolleg e.V. und die Westfälische Hochschule sorgen für den Wissenstransfer. Geplant ist das „Virtuelle Institut für Kreislaufwirtschaft“.

Maria Rincon Lievana, Policy Officer der Europäischen Kommission, machte den Teilnehmer*innen des Kick-Offs per Videoschalte aus Brüssel deutlich, dass zur Unterstützung innovativer Vorhaben entsprechende EU-Förderprogramme bereitstehen. Bernd Meyer, Zenit GmbH, gab in einem Impulsvortrag eine Reihe von Denkanstößen. So wies er auf neue Technologien beim Produktdesign, Sortieren von Wertstoffen und im chemischen Recycling hin sowie auf die Optionen nachhaltiger Vermarktungsstrategien wie Product-as-a-Service, Leasing- oder Sharing-Modelle.

Das an die Impulsvorträge anschließende World-Café wurde rege zur Vernetzung und Diskussion von Ideen entlang der Fachgruppen in den Bereichen Metalle, Baustoffe, Kunststoffe, Bioökonomie und Digitaler Produktpass genutzt. „Ausgehend von den Anforderungen der Unternehmen werden wir nun Aktionspläne, Leitprojekte und eine gemeinsame Roadmap für den Weg in die Kreislaufwirtschaft entwickeln“, erklärt Raphael Lüke, Circular Performer Emscher-Lippe Projektleiter bei der WiN Emscher-Lippe.

Über das Projekt informiert die Webseite www.circular-performer.de. Interessierte Unternehmen aus der Emscher-Lippe-Region und Umgebung sind eingeladen, sich einzubringen.

Quelle: Pressemeldung Circular Performer Emscher-Lippe vom 6. September 2024

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